Anhänger der Alternativmedizin schwören schon seit Jahren auf die Kraft der Aromatherapie – und das zu recht. Ätherische Öle haben viele Vorteile. Doch wie wirken die duftenden Heilsbringer eigentlich? Und wendet man Duftöle richtig an? Wir klären auf!
Was sind ätherische Öle?
Ätherische Öle sind konzentrierte Pflanzenextrakte. Pflanzen bestehen aus Strukturmaterialien und Phytochemikalien. Diese Chemikalien haben Eigenschaften, die nicht nur der Pflanze, sondern auch den Menschen zugute kommen. Man benötigt eine enorme Menge an Pflanzenmaterial, um ätherische Öle herzustellen. Ein Beispiel:
Etwa 250 Pfund Lavendelblüten ergeben 1 Pfund ätherisches Lavendelöl. Etwa 5.000 Pfund Rosenblüten oder Zitronenmelisse ergeben 1 Pfund ätherisches Rosen- oder Zitronenmelissenöl.
Weil man so viel von der Pflanze braucht, um ein ätherisches Öl herzustellen, ist es so effektiv in seiner Wirkung.
Wie man ätherische Öle verwendet
Da ätherische Öle so konzentriert sind, ist es wichtig darauf zu achten, warum und wie Sie sie verwenden. Es sind nämlich nur kleine Dosen erforderlich. Entscheidend für die Wirksamkeit ist auch, Duftöle nicht zu routinemäßig zu verwenden, da sich Ihr Körper an sie gewöhnen kann, was ihre Wirksamkeit reduziert.
Es gibt drei Möglichkeiten, wie Sie ätherische Öle verwenden können:
Aromatherapie
Bei der Aromatherapie werden ätherische Öle inhaliert, um die Gesundheit zu verbessern. Es zum Beispiel ist ein großartiger Weg, um Ihre Stimmung mit Sofort-Effekt zu ändern. Wenn Sie es einatmen, stimuliert das Aroma des Öls sofort Ihr zentrales Nervensystem und löst eine emotionale Reaktion aus. Es kann Ängste und Stressreaktionen schnell reduzieren.
Es gibt verschiedene Methoden der Aromatherapie. Egal welche Methode Sie wählen, vermeiden Sie jedoch unbedingt den direkten Kontakt mit dem ätherischen Öl und verdünnen Sie es zuerst.
Zu den Aromatherapie-Methoden gehören:
Die altmodische Methode: Atmen Sie das Aroma direkt nach dem Öffnen der Flasche tief ein.
Die Diffusor-Methode: Mischen Sie ätherische Öle und Wasser in einem Aroma Diffusor für ätherische Öle und schalten Sie die „Zauber-Maschine“ ein. Ein Diffusor ist ein Gerät, das winzige Ölpartikel im Raum verteilt, damit Sie sie einatmen können. Für das richtige Öl-Wasser-Verhältnis, sollten Sie immer die Anweisungen Ihres Diffusors befolgen.
Trockenverdampfung: Geben Sie einige Tropfen des ätherischen Öls auf einen Wattebausch und riechen Sie das Aroma, während es sich ausbreitet.
Dampfinhalation: Geben Sie einige Tropfen des ätherischen Öls in eine Schüssel mit heißem Wasser. Legen Sie Ihren Kopf über die Schüssel, ein Handtuch über Ihren Kopf und atmen Sie den Dampf ein.
Eine Einschränkung gibt es bei der Wirksam der Aromatherapie: Bei älteren Menschen mit Demenz oder Verhaltensproblemen kann die Methode eventuell nicht so gut funktionieren. Das kann daran liegen, dass Menschen dazu neigen, ihren Geruchssinn zu verlieren, wenn sie älter werden.
Einnehmen
Manche Menschen nehmen ätherische Öle oral in Tees, Nahrungsergänzungsmitteln oder sogar durch ein oder zwei Tropfen auf der Zunge zu sich. Bei dieser Methode ist jedoch Vorsicht geboten. Denn selbst mit nur ein paar Tropfen ätherischem Öl nehmen Sie eine Menge Pflanzenmaterial auf, ohne es zu merken. Bei einer Überdosierung können sogar die Schleimhäute im Mund verbrennen.
Topische Anwendung
Sie können auch von den Vorteilen profitieren, indem Sie ätherische Öle auf Ihre Haut auftragen, wo sie in den Körper aufgenommen werden. Experten warnen jedoch davor, ätherische Öle direkt auf die Haut aufzutragen, ohne sie zu verdünnen. Mit wenigen Ausnahmen ist es am besten, das ätherische Öl mit einem Trägeröl, wie Kokosnuss- oder Jojobaöl, zu verdünnen, um Hautreizungen zu vermeiden.
Für die Anwendung auf der Haut kann man die ätherische Ölmischung in eine kleine Rollerball-Flasche geben, um das Auftragen zu erleichtern.
Gesundheitliche Vorteile von ätherischen Ölen:
Studien haben gezeigt, dass ätherische Öle Folgendes bewirken können:
- Die Stimmung heben.
- Die Arbeitsleistung durch reduzierten Stress und erhöhte Aufmerksamkeit verbessern.
- Den Schlaf verbessern.
- Bakterien, Pilze und Viren abtöten.
- Ängste und Schmerzen lindern.
- Entzündungen reduzieren.
- Übelkeit verringern.
- Kopfschmerzen lindern.
Häufige ätherische Öle und ihre Anwendung in der Aromatherapie:
Lavendelöl
Lavendel ist sanft und hat eine Menge Vorteile. Außerdem kann man es auf vielfältige Weise verwenden. Lavendel und Lavendelöl kann bei Stress, Schmerzen und Schlafproblemen helfen. Bevor man Antiseptika entdeckte, wurde Lavendel sogar auch als Reinigungsmittel in Krankenhäusern verwendet.
Teebaumöl
Die meisten Menschen setzen Teebaumöl als Antiseptikum, antimikrobiell oder antimykotisch ein. Sie können es auch zur Hilfe verwenden bei:
- Akne: Nehmen Sie ein Wattestäbchen und tauchen Sie es in ätherisches Teebaumöl. Dann tragen Sie es direkt auf den Pickel auf – das ist eine Ausnahme, bei der Sie es nicht verdünnen müssen. Es kann helfen, die Akne schneller zu beseitigen.
- Fußpilz und Ringelflechte: Verdünnen Sie es mit einem Trägeröl und tragen Sie die Mischung auf die betroffenen Hautstelle auf.
Achtung: Da Teebaumöl neurotoxisch sein kann, sollten Sie es nicht diffundieren, wenn Sie kleine Kinder oder Tiere zu Hause haben.
Weihrauchöl
Bekannt als der „König der Öle“, kann Weihrauchöl bei Entzündungen, Stimmung und Schlafstörungen helfen.
Pfefferminzöl
Pfefferminzöl ist bekannt für seine vielseitige Wirkweise. Es kann:
- Entzündungshemmend, antimykotisch und antimikrobiell sein.
- Kopfschmerzen lindern.
- Müdigkeit bekämpfen.
- Die Stimmung heben.
- Darmkrämpfe lösen.
- Die Verdauung unterstützen
- Das Gedächtnis verbessern
Pfefferminztee kann auch Ihren Magen beruhigen, wenn Sie ein Reizdarmsyndrom oder eine Magenreizung haben. Der Tee ist sehr sanft und einfach in der Anwendung.
Eukalyptusöl
Eukalyptusöl ist ein großartiges ätherisches Öl, das man während der Erkältungssaison zur Hand haben sollte. Es lindert eine verstopfte Nase, indem es die Nasengänge öffnet, so dass Sie leichter atmen können. (Pfefferminzöl kann dabei ebenfalls helfen.)